Jetzt geht’s also an die Arbeit! Veränderung steht an!
Stell dir eine ausgeglichene, liebevolle Kindergärtnerin vor:
In einer Konfliktsituation würde sie sich zu dem Kind hinunterbegeben, ihm zuhören, es ausreden lassen, eventuell Fragen stellen und dann vielleicht vorschlagen, was man machen könnte.
Sie würde bestimmt nicht beleidigt sein, herumschreien, auf stur schalten oder das Kind einfach nur noch komplett ignorieren.
Wir wollen also jede Herausforderung wie die ausgeglichene Kindergärtnerin angehen.
Nehmen wir jetzt mal ein Beispiel, um es praktisch zu machen.
Damals, als ich ständig Probleme in meinen Beziehungen auf der Arbeit hatte, habe ich mich irgendwann darauf eingestellt, das Ganze als Projekt zu sehen.
Ich habe versucht, die Situation von außen zu betrachten, wie ein Ermittler, der sich einen Fall genauer anschaut.
- Was passiert hier?
- Wie kann ich das, was hier passiert, benennen?
Also z. B. „Ich habe das Gefühl, dass die Stimmung zwischen uns seit Freitag nicht die beste ist. Irgendwie gehen wir uns aus dem Weg, und wir beide versuchen, den Blickkontakt zu vermeiden.“
- Aufrichtig Wertschätzung zeigen. Das geht so:
„Weißt du, ich fühle mich ganz unwohl mit dieser Stimmung zwischen uns, weil ich dich als Kollegen wirklich schätze/dich liebe/du mir wirklich wichtig bist.“
- Fragen! Der andere hat ja auch seine Sicht der Dinge, und die gilt es zu verstehen!
„Wie siehst du das?“
- Zuhören! Und zwar ohne sich im Kopf schon die eigenen Argumente zurechtzulegen. (Pssst: Es könnte nämlich tatsächlich etwas dran sein, was der andere dir zu sagen hat. 😳)
- Jetzt gilt es NICHT, den Streit zu gewinnen oder dem anderen zu beweisen, dass er falsch liegt und sowieso ein Volldepp ist.
Sondern eine gute Lösung für beide zu finden. Diesen Schritt überlegst du dir am besten im Vorhinein. Wie hättest du es denn lieber? Was kannst du von dir aus tun, damit du einen Schritt auf die andere Person zugehst?
Angenommen, dein Gesprächspartner hat dir gesagt, dass er genervt ist, weil du immer Termine ausmachst, ohne ihn darüber zu informieren. (Und das war dir gar nicht bewusst! – Wie gut, dass du nachgefragt hast.)
Du aber bist genervt, weil er gefühlt ständig einfach so beleidigt ist!
„Okay, was wenn ich in Zukunft Termine erst mit Fragezeichen eintrage und versuche, daran zu denken, sie mit dir dann schnellstmöglich abzusprechen und dann erst den Termin offiziell bestätige. Und wenn du einen unbekannten Termin im Kalender mit Fragezeichen siehst, kommst du einfach auf mich zu und fragst mich danach. Was hältst du davon?“
Natürlich ist das Ganze rein hypothetisch und schwer in einer E-Mail zusammenzufassen, aber ich hoffe, du verstehst das Konzept.
Oh, und natürlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Also: Üben, üben, üben!
Gedanken dazu? Irgendwelche Fragen?
Ich würde mich freuen, von dir zu hören!
Das nächste Mal folgt der 6. und damit letzte Schritt in dieser Serie zum Thema, wie du jede Herausforderung erfolgreich meisterst: Anderen helfen.
Das klappt sowieso!