Wenn es doch nur so einfach wäre, sich Ruhe und Nichtstun zu gönnen…
Selbst wenn man sich mal dazu durchschlägt, eine Pause zu machen, kriecht auf lautlosen Sohlen diese Stimme ins Bewusstsein und verdirbt einem mit ihren Vorwürfen jedes Sekündchen des Friedens.
Sie flüstert einem seine To-do’s ins Ohr und dass man faul und schwach ist. Dass man verpasst, was die anderen gerade Tolles erleben, und dass sie denken, dass mit einem etwas nicht stimmt.
Warum ich dir das in schillernden Farben beschreiben kann?
Weil ich ganz genau weiß, wie sich diese Gedanken anfühlen.
Und dass es unfassbar lähmend wirken kann.
Ich weiß aber auch, dass du diese Stimme in ihre Schranken weisen kannst. Nicht unterdrücken. Nichts und niemand im Leben möchte unterdrückt werden. Aber konstruktiv, respektvoll und verantwortungsvoll. So möchten Dinge gehandhabt werden. Auch diese Stimme.
Du könntest ihr zum Beispiel antworten. Auf eine konstruktive Art.
„Ich habe gehört, dass du sagst, die anderen würden gerade tolle Sachen erleben, während ich hier faul rumliege.“ (Anerkennung zollen)
„Wenn dem wirklich so ist, was wir ja gar nicht zu 100% wissen, dann gönne ich ihnen das.
Und mir gönne ich, mich zu entspannen und meine Batterien aufzuladen.“ (Deinen Standpunkt klar und deutlich kommunizieren)
Und ja, ich meine es ernst, du kannst buchstäblich und laut mit dieser Stimme reden. (Vielleicht nicht gerade in der vollen U-Bahn…)
Weiteres Beispiel gefällig?
„Du meinst also, ich sollte lieber das und das von meiner To-do-Liste machen.“ (Ihr zeigen, dass sie gehört wird.)
„Ich kann dir versichern, dass ich das auch tun werde. Aber zu einem Zeitpunkt, den ICH bestimme. Für jetzt steht Erholung auf meiner To-do-Liste.“
Okay, wir wissen beide, dass die Stimme nicht damit aufhören wird, weiter zu reden. Aber das ist ja klar! Sie ist ja auch unerzogen. Im wahrsten Sinne des Wortes. DU musst sie erziehen. Und zwar genau so, wie ich es dir gerade gezeigt habe. Und mit der Zeit wird sich die Situation drastisch verbessern.
Das klappt sowieso.