Letztens hatten Michu und ich das Vergnügen, eine Bootstour auf dem Bosporus zu machen. Es war eine bunt gemischte Gruppe von lauter Leuten, die sich vorher noch gar nicht kannten. Einer davon saß im Rollstuhl und hieß Marinus.
Marinus sitzt also im Rollstuhl und erzählt uns davon, wie gerne er reist und an wie vielen unterschiedlichen Orten er schon war. Verrückte Orte wie der Senegal, Ägypten, Guatemala und welche Touren er und seine Frau dort gemacht haben! Er hat einen Tauchschein gemacht und geht so oft er nur kann, tiefseetauchen!!!
Meine Augen wurden immer größer, je länger er erzählte.
Als das Boot endlich einfuhr und wir an Bord gehen konnten, war schnell klar, dass er da mit dem Rollstuhl keine Chance hatte. Während ich noch nervös überlegte, was denn nun, gab er kurze Anweisungen an ein paar starke Männer in der Gruppe, jeder gerne bereit zu helfen, und schwuppdiwupp wurde er aus dem Rollstuhl rausgehoben und über die Planke getragen. Der Rollstuhl wurde zusammengeklappt und nachgereicht.
Später erzählte er uns, wie er überhaupt im Rollstuhl gelandet ist. Sein Leben lang ist er schlafgewandelt. Eines Nachts allerdings über das Balkongeländer seines Hotelzimmers im 2. Stock.
Er lächelte und meinte: „Ach, der Unfall löste eine große Unannehmlichkeit in meinem Leben. Mein Schlafwandelproblem!“
Als ich ihn fragte, wie zum Kuckuck er nur so positiv sein kann und vor allem Reisen unternehmen und Dinge machen kann, vor denen schon der Ottonormalbürger zurückschreckt, meinte er: „You only limit yourself in your head“ (Ich würde das jetzt mal frei übersetzen mit: „Grenzen setzt du dir nur in deinem Kopf“)
Meine Begegnung mit Marinus und seinem Mindset hat mich tief beeindruckt.
Und ich wollte dich mit diesem Blogpost auch daran teilhaben lassen.
Wo setzt du dir Grenzen? Und sind sie real, diese Grenzen? Oder sind sie nur in deinem Kopf?